Musteranschreiben an NRW-Ministerpräsident Wüst zur Maskenpflicht an Schulen

An: hendrik.wuest@landtag.nrw.de

Sehr geehrter Herr Wüst, 

das Festhalten der Landesregierung an der Maskenpflicht in Schulen macht mir große Sorgen.

Es gibt keinen Grund, Kinder zu zwingen, während des Unterrichts durchgehend Mund und Nase zu bedecken. Andere Bundesländer und angrenzende Länder haben die Maskenpflicht für Schülerinnen und Schüler längst aufgehoben, oder eine solche nie eingeführt. Unabhängig von der Maskenpflicht verläuft die Ausbreitung des SARS-CoV2-Virus überall sehr ähnlich, wie Vergleichsdaten aus anderen Ländern zeigen. Daher ist das Tragen einer Maske, insbesondere für Kinder und Jugendliche, nicht notwendig. Schulen sind keine Hostspots im Infektionsgeschehen, wie zahlreichen Analysen belegen. Unsere Kinder sind keine asymptomatischen kleinen Superspreader – Kinder sind kleine Menschen, und sie haben das Recht auf körperliche und seelische Unversehrtheit. Kinder brauchen Rückendeckung.

Die Aufhebung der Maskenpflicht lediglich für immunisierte Lehrerinnen und Lehrer ist eine unnötige und willkürliche Stigmatisierung derjenigen, die aufgrund von wohl überlegten Gründen eine Immunisierung im Rahmen einer Impfung ablehnen. Die Coronaschutzimpfung unterbindet keine Infektionen, dient also nicht dem Fremdschutz. Auch den Eigenschutz leistet diese Impfung nur eingeschränkt, wie die zahlreichen Impfdurchbrüche belegen. Die Langzeitfolgen dieser Impfung sind unbekannt. Alle vulnerablen Gruppen haben ein Impfangebot erhalten. Kinder sind in ihrer übergroßen Mehrheit keine Covid-19-Risikopatienten. Wir Eltern erleben mit Empörung, wie die Pandemiepolitik unsere Kinder grundgesetzwidrig zu Objekten staatlichen Handelns degradiert.

Landesweit sprechen sich besorgte Kinderärzte ebenfalls für eine Aufhebung der Maskenpflicht aus. Kinder brauchen eine ihren Bedürfnissen entsprechende Erziehung ohne Abstände und hygienisch übertriebene Regeln, welche das Immunsystem schwächen. Kinder sind die Erwachsenen von morgen und tragen diese Gesellschaft mit. Emotional gefestigt und normal sozialisiert können sie im Erwachsenenleben  besonnen und achtsam agieren. Deshalb sollte die Schule als besonderer Schutzraum betrachtet werden, in dem sich Kinder wohlfühlen und keine Angst vor Denunziationen haben, wenn die Maske nicht richtig sitzt. 

Ich bitte Sie dringend um Einsicht und Vernunft und appelliere an die Politik, die Maskenpflicht für alle Schulformen unverzüglich aufzuheben. Die entsprechende Änderung der CoronaBetrVo des Landes NRW gehört unbedingt auf die Tagesordnung des Ausschusses für Schule und Bildung am 16. März 2022.

Mit demokratischen Grüßen,

[Unterzeichnende]