Brief an den Leiter meiner Musikschule

Lieber ABC,

nach unserem letzten Telefonat bezüglich einer Testpflicht für ungeimpfte Mitarbeiter, habe ich mich entschieden, dieses Schreiben zu verfassen und klar Stellung zu beziehen. Ich will ehrlich sein:

Längst ist für mich eine persönliche rote Linie überschritten, wenn ich mich als gesunder Mensch testen lassen muss, um arbeiten gehen zu können, ja, um überhaupt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu dürfen. Bald soll auch das nicht mehr möglich sein, wenn es nach dem Willen mancher Politiker geht, die schon über die Umsetzung einer 2G- oder sogar 1G- Regel sprechen. In Hamburg ist das immerhin schon Realität geworden.

Auch, dass Ungeimpfte vielleicht demnächst keine Lohnfortzahlungen mehr erhalten sollen, wenn sie in Quarantäne müssen, verstößt ganz klar gegen den gesetzlich verankerten Gleichstellungsgrundsatz.

Hier wird einfach über 30 Prozent der deutschen Bevölkerung diskriminiert, seiner Grundrechte beraubt und kaum jemanden scheint es ernsthaft zu kümmern oder zu beunruhigen.

Im Gegenteil, es gibt eine große Mehrheit im Land, die dieses Unrecht unhinterfragt mitträgt, ausführt und umsetzt.

„Das sind halt Vorschriften“ ist jedoch kein Argument, um sich der Verantwortung zu entziehen. Haben wir denn nicht aus der Geschichte gelernt, wohin blinder Gehorsam führen kann?

Als moralisch mündiger und souveräner Bürger in einer demokratischen Grundordnung muss man Dinge hinterfragen und sich auch dagegen entscheiden dürfen. Daher sage ich nun entschieden nein! Nein zu allen Systemen,Institutionen und Etablissements, die mich als Mensch zweiter Klasse behandeln, nur weil ich mich gut informiert gegen einen medizinischen Eingriff entschieden habe, dessen Nutzen in meinen Augen fragwürdig erscheint.

Diese Musikschule war für mich ein Ort, wo vor allem Freude vermittelt werden sollte und wurde.

Leider ist sie nun zu einer trostlosen Hülle leerer Korridore und Räume erstarrt, in dem ich über den gebotenen Abstand hinweg versuche, meinen Schülern nach langen Monaten digitaler Beschäftigungstherapie ein verzweifeltes bisschen Glück tönenden Atems zu schenken.
Hat denn niemand gemerkt, dass alle Freude gewaltsam unter Verordnungen, Verboten,sozialer Distanzierung und hinter Masken, Desinfektionsmitteln und Plexiglaswänden erstickt wurde?

Ich werde jetzt nicht mit Argumenten anfangen, warum ich diese Maßnahmen, die sämtliche Leichtigkeit und Mitmenschlichkeit aus unserem Leben gesogen haben, für völlig überzogen und menschenfeindlich erachte. Von der Gefährdung durch schwerwiegende Nebenwirkungen der sogenannten Impfungen -zusammen mit geplanten jährlichen Auffrischungsboostern -ganz zu schweigen. Hier geht es längst nicht mehr um Gesundheit, sondern um Milliardengeschäfte einer skrupellosen Pharmalobby.

Das Wissen ist da, in Form unzähliger Studien und zu Unrecht diffamierter hochrangiger Wissenschaftler.

Fakt ist, dass es für mich keinen Sinn mehr macht, hier zu arbeiten.
Es macht mich unfassbar traurig, wie bereitwillig Menschen ihr Wohlbefinden, ihre Freiheit und ihre Selbstbestimmung auf dem Altar der Angst geopfert haben, nur um vermeintliche Sicherheit zu erlangen. Wie unkritisch alles geglaubt und umgesetzt wird, was Politiker und Medien in gebetsmühlenartigen Wiederholungen in die Köpfe ihrer Bürger hämmern.

Ich habe bereits meine eigenen Grenzen übertreten, indem ich wöchentlich zum Testcenter gehe, um arbeiten gehen zu dürfen. Es handelt sich dabei zwar nur um einen nicht-invasiven Speicheltest,und bis zu den Herbstferien werde ich das nun wohl oder übel weiterführen,
aber ich werde künftig weder Geld für einen Bürgertest ausgeben- nicht für den Job und erst recht nicht für die Freizeit, noch mir in Anwesenheit von Mitarbeitern der Musikschule mit chinesischen Teststäbchen in der Nase herumstochern, damit diese mir bescheinigen, dass ich den Test auch gehorsam vollzogen habe. Da mache ich nicht mehr mit.

Auch widerstrebt es mir zutiefst, demnächst als Einlasskraft bei Veranstaltungen Impfzertifikate und Testresultate kontrollieren zu müssen.

Ich möchte nicht Teil dieser sogenannten „Neuen Normalität“ sein. Nur weil eine Mehrheit diesen Hygiene-Drill stillschweigend akzeptiert, ist er für mich dennoch weder normal noch gesundheitsfördernd.

Ursprünglich dachte ich mir, ich könnte meinen Unterricht noch solange weiterführen, bis ich spätestens zur Einführung von 2 G ohnehin gekündigt werde, aber ich merke, dass mich die ganze Situation schwer belastet. Ich weiß, es ist dieser Tage etwas aus der Mode gekommen, beinahe anrüchig geworden, unser gutes altes Grundgesetz zu zitieren, aber dort steht gleich im ersten Artikel: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Um diese Würde zu schützen und mir selbst gegenüber zu bewahren, fühle ich mich leider gezwungen, mit dem Einsetzen der Herbstferien meine Beschäftigung niederzulegen und bitte daher um eine Auflösung meines Vertrages.

Trotzdem möchte ich mich für die einstmals gute Zusammenarbeit bedanken und wünsche dir und allen Kollegen aufrichtig alles Gute für die Zukunft.

Mit besten Grüßen,

XYZ